Fahrten mit Auto und E-Bikes

Sonntag 12.06.2022

Damit wir neben den vielen Einkaufsmöglichkeiten auch noch etwas von der Insel sahen, beschlossen wir heute die zwei Leuchttürme von Öland zu besuchen. Nach dem wir gefrühstückt und unsere Lunchboxen gepackt hatten, fuhren wir los. Zuerst wollten wir ganz in den Süden der Insel. Wir genossen die Fahrt und das schöne Wetter. Der letzte Weg zum Leuchtturm war für uns speziell: Wir fuhren über Gitterstäbe, welche am Boden verankert waren, damit die weidenden Kühe nicht „abhauen“ können (dieser Teil ist noch nicht speziell, kennen wir ja alle von der Schweiz :P). Die Weide welche wir durchfuhren, war jedoch riiiesen gross und ging manchmal bis zum Meer. Die Möglichkeit einer Kuhherde so viel Platz geben zu können finden wir sehr schön und fühlten uns fast wie bei einer Safari, als wir zwischen den weidenden Kühen hindurchfuhren.

Beim Leuchtturm angekommen parkierten wir auf dem kleineren Parkplatz (hinter uns ein Thurgauer, vor uns ein Kollege aus dem schönen Appenzell Ausserrhoden). Wir verpassten gerade den stündlichen Einlass in den Leuchtturm. Dies machte uns (bzw. Tanja mit ihrer Höhenangst :)) nichts aus. Wir liefen um den Turm herum und konnten uns kaum vor dem starken Wind verstecken. Direkt am Leuchtturm war ein Zugang zu der Weide, welchen wir nutzten um ein paar schöne Fotos zu machen.

Die Sanitäranlagen befanden sich im alten Schulgebäude. Wir fragten uns, warum es ausgerechnet hier mal eine Schule gab. Da gerade eine Reisegruppe ankam und die Führung im Leuchtturm fertig war, verzichteten wir darauf den kleinen (und im Moment brechend vollen) Souvenirladen zu besuchen und fuhren weiter.

Wir wählten einen anderen Weg zurück und fuhren im Landesinneren in Richtung Norden. Im Süden erinnerten uns die Felder und Landschaften stark an Südfrankreich. Unser Mittagessen assen wir bei einem kleinen Rastplatz. Da auch hier der Wind noch gut zu spüren war, blieben wir aber im Auto.

Bei der weiteren Fahrt kitzelte Tanja etwas an den Beinen. Sie schaute nach unten und erschrak, als sie einen grosser schwarzer Käfer sah. Der Käfer erschrak vermutlich genau so fest, da er auf den Boden fiel. Nun folgten einige Kilometer, in denen Tanja den Käfer suchte, da sie ihn nicht zertreten wollte. Heimlich kletterte der blinde Passagier in der Zwischenzeit an der Beifahrertüre hinauf. Als Tanja ihn sah, war er schon beim Fenster. Sie öffnete es und wollte den Käfer in die Freiheit geleiten – dies klappte leider nicht, da der Käfer sich entschied lieber im Auto zu bleiben. So bald wir konnten, hielten wir an und Fabian suchte mit Tanja den Käfer. Wir haben ihn leider nicht gefunden und hofften, dass er doch aus dem Fenster geflogen war.

Kurz darauf sah Tanja eine kleine Spinne, welche im Auto unterwegs war. Sie beschloss diese zu ignorieren. Mitten in einer engen Kurve kitzelte Tanja etwas an ihrem Arm. Sie zuckte zusammen, weshalb Fabian erschrak und auf die Bremse trat – es stellte sich heraus, dass es nur der Saum des T-Shirts von Tanja war. Tanja entschuldigte sich kleinlaut bei Fabian und gab sich Mühe den Fahrer nicht mehr abzulenken.

Kurz bevor wir beim Nord-Leuchtturm angekommen waren, begann es zu regnen. Wir hatten jedoch Glück, dass der Regen aufhörte, als wir parkiert hatten. Im Gegensatz zum Süd-Leuchtturm war hier im Norden nicht viel los. Es gab kein Tourismus Centrum und auch keine Möglichkeit den Leuchtturm von innen zu besichtigen. Stattdessen lockte uns ein Rundweg über die kleine Insel. Für uns ist der Nord-Leuchtturm schöner. Ausserdem fanden wir noch heraus, wie die Schule im Süden vermutlich zu Stande gekommen war. Als die Schulpflicht eingeführt wurde, musste in allen Gebieten, wo die Arbeiter genügend Kinder hatten eine Schule errichtet werden.

Als wir zurück beim Wohnwagen waren, waren wir beide sehr müde. Da auch das Wetter nicht mehr das Beste war, verzichteten wir auf unsere Wanderung, welche wir geplant hatten und genossen den restlichen Tag gemütlich beim Wohnwagen.

Montag 13.06.2022

Heute ging es weiter nach Växjö. Da wir nur eine kurze Fahrt vor uns hatten und auch nicht zu früh auf dem nächsten Campingplatz einchecken können, entschieden wir uns gemütlich in den Tag zu starten. Nach einem ausgiebigen Frühstück erledigten wir den Abwasch und bauten unser Tarp ab. Als wir den Tisch und die Stühle verräumt hatten (ohne weiteren Unfall), waren die restlichen Handgriffe rasch erledigt, weshalb wir ca. 1 Stunde früher als geplant losfuhren. Wir planten unser Mittagessen während der Fahrt zu essen, um so die Fahrzeit zu verlängern.

Der Rastplatz war an einem schönen See und hatte einen kleinen Holzsteg, welcher wir wählten um uns die Beine zu vertreten. Fabian war plötzlich ganz aufgeregt und zeigte mit dem Finger vor sich (da er vor Tanja stand, sah sie nichts). Er rief: „Da ist eine Schlange! Sie ist schwarz und hat einen gelben Kopf.“. Die Schlange (Google Recherche ergab: Ringelnatter) versteckte sich sofort unter dem Steg und war nur noch zu erahnen.

Wir trafen bald beim Campingplatz ein. Normalerweise dürfte man erst ab ca. 15 Uhr einchecken. Da Fabian so nett fragte, durften wir unseren Platz ausnahmsweise bereits beziehen, da er auch bereits frei war. Unser Platz ist der letzte in der Reihe, danach folgen die schönen rot-weissen Holzhüttchen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, bauten wir das Tarp wieder auf und liefen gemütlich über den Campingplatz.

Dienstag 14.06.2022

Und täglich grüsst das Murmeltier – oder unser sich füllender Wäschesack…

Da die Waschmaschinen frei waren, beschlossen wir mal wieder zu waschen. In der schönen (heissen!) Sonne mit dem leichten Wind trockneten unsere Kleider rasch. Auch unsere Bettwäsche profitierte von einer Wäsche und wurde dann aber mit dem bereitstehenden Tumbler getrocknet.

Ansonsten machten wir einen richtigen Faulenzer Tag und genossen dies sehr. Am Nachmittag gingen wir duschen, damit wir für unsere Verabredung heute Abend bereit waren. Nachdem Fabian sich rasiert und Tanja versucht hatte ihre Augenbrauen in Form zu bringen, war es bereits Zeit um mit dem Auto nach Växjö zu fahren. Treffpunkt war der Dom.

Unser Abend war sehr schön. Wir genossen die leckere italienische Küche, erhielten viele Tipps und wurden anschliessend von der Kellnerin freundlich gefragt, ob wir vielleicht bereits bezahlen könnten, damit sie die Kasse machen kann (waren noch die einzigen Gäste im Restaurant). Kurz darauf brachen wir auf und verabschiedeten uns.

Mittwoch 15.06.2022

Da es gestern Abend für uns etwas später wurde, schliefen wir aus… bis ca. um 6 Uhr. Da wir direkt neben den von Handwerkern gemieteten Häuschen stehen (wovon einer nicht ganz nach der Schweden-Norm, also ca. ab 9 Uhr arbeitet) kamen wir in den Genuss von Autotüren, welche mit viel Schwung geschlossen wurden. Zudem ist es offenbar wichtig, ca. 20 Minuten vor der Abfahrt bereits den Motor zu starten, damit möglichst alle in der Umgebung wach werden.

Sobald wir unseren Kaffee getrunken hatten, sah der Morgen schon etwas freundlicher aus. Wir beschlossen heute mit den Fahrrädern zu einer Schlossruine in der Nähe zu fahren. Der Weg zum Schloss war wirklich kurz und mit einer sehr schönen Aussicht verbunden. Zur Sicherheit schlossen wir unsere Fahrräder ab und liefen mit den Helmen auf den Köpfen über die Brücke zur Ruine (ja, es sah lustig aus. Wir konnten die Helme leider nicht anderswo verstauen und auf den Kopf gehören sie ja und sind nicht im Weg :)).

Leider war fast die ganze Ruine abgesperrt, da eine Sanierung dringend notwendig war. Auch mit unseren Helmen wollten wir nicht riskiert werden begraben zu werden, weshalb wir uns an die Vorgaben hielten. Mitten im Hof des Schlosses stand ein sehr grosser, alter Baum. Tanja wurde direkt an Games of Thornes erinnert und bekam den Ohrwurm der Titelmelodie nicht mehr aus dem Kopf.

Da unsere Energie noch lange nicht erschöpft war, fuhren wir etwas weiter. Nach einigem Zick-zack fanden wir uns in einem Quartier wieder. Hier stellten wir nun das Navi, um in das Zentrum von Växjö zu gelangen. Bald kamen wir an der gewünschten Stelle an und machten die geplanten Fotos. Danach fuhren wir zurück zum Campingplatz.

Die Sonne schien und es war (für unsere Verhältnisse) heiss. Fabian verzog sich bald in den Wohnwagen und stellte die Klimaanlage an. Tanja setzte sich unter das Tarp und musste ihren Stuhl immer wieder verrücken, damit sie im Schatten blieb. Auch der letzte Schatten schmolz in der Sonne, weshalb Tanja sich auch entschied in den Wohnwagen zu gehen, da es unter dem Tarp schon über 30 Grad warm geworden war.

Sobald die Sonne hinter den Bäumen verschwunden war, liefen wir zu der Entsorgungsstelle des Campingplatzes. Anschliessend gingen wir rasch zu Bett, da wir vom Tag recht müde waren.

Donnerstag 16.06.2022

Wir standen heute (von uns aus) um 6 Uhr auf. Der Handwerker neben uns war schon wach und ging der gleichen Morgenroutine nach wie gestern. Nach einem raschen Frühstück (und ohne Kaffee!) packten wir unsere Velotaschen und starteten kurz nach 7 Uhr. Unser Ziel: Die 42 Kilometer lange Rundtour um Växjö herum, welche uns am Dienstagabend empfohlen wurde. Die gebotene Zeit lag bei 2 Stunden.

Die Tour war sehr schön, auch wenn wir dachten, dass diese flacher sei. Es ging immer wieder steil nach oben um dann gleich in eine Talfahrt überzugehen. Fabian fuhr voraus und genoss die Geschwindigkeit. Da die Wege oft kiesig waren, hatte Tanja keine Lust einen Unfall zu bauen und war etwas vorsichtiger.

Wir waren ca. 3.5 Stunden unterwegs, reine Fahrzeit war 2h 30 Minuten. Leider haben wir es daher nicht geschafft die angegebenen 2 Stunden zu unterbieten. Wir sind dennoch sehr stolz auf unsere Leistung, da wir dachten, dass wir deutlich länger haben werden.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir ähnlich wie gestern. Bald werden wir unser Abendessen planen und klären wann wir duschen wollen :).

Freitag 17.06.2022

Wir konnten heute bis 7 Uhr ausschlafen. Nach unserem üblichen Frühstück packten wir unsere sieben Sachen und fuhren los in Richtung Målerås zu unserer Lieblings-Glas-Boutik. Nach einer kurzen Fahrt kamen wir um ca. 9.30 Uhr an. Da das Geschäft erst um 10 Uhr öffnete warteten wir unter unserem Schattenplatz und liefen kurz über den Spielplatz. Neu konnte der Zugwaggon direkt vom Spielplatz aus betreten werden. Das letzte Mal, als wir hier waren, musste Fabian nach oben klettern.

Kurz nach 10 Uhr gingen wir in den Laden und staunten (wie immer) über die vielen schönen glasigen Artikel. Wir waren bisher noch nie im Sommer hier gewesen und freuten uns, dass die Ausstellung saisonal angepasst war und wir zum ersten Mal keine Winter-Deko sahen. Es gab diverse Schalen und Windlichter, welche ein paar Blumen darstellten (Klatschmohn, Sonnenblume, und eine violette Blume). Diese sahen wunderschön aus. Wir kauften für uns zwei Sonnenblume-Windlichter. Da wir so den angegebenen Betrag erreicht hatten, konnten wir zusätzlich den Yggdrasil-Baum zum angegebenen Aktionspreis kaufen (da die Skulptur 2. Wahl ist, stimmt der Preis vom Link nicht überein :)).

Danach fuhren wir weiter nach Orrefors. Die Fahrt dauerte lediglich 10 Minuten. Da der Ausstellungsplatz in der Glashütte sehr klein ist, waren wir hier schneller durch. Von den aktuellen Trends gefiel uns ein „Wasser-Tentakel“ und Kerzenständer welche viele Luftblässchen hatten. Der Rest traf nicht wirklich unseren Geschmack. Zum Auto zurück flanierten wir durch den schönen Garten.

Weitere 10 Minuten später kamen wir in Kosta an. Unterdessen war es bereits halb 12 Uhr. Daher assen wir im Kosta Brukscafé unser Mittagessen. Fabian wählte ein Grill-Sandwich mit Käse und Salami und Tanja nahm eine gebackene Kartoffel mit veganer Füllung (Bohnen, Mais, Peperoni und Kokos Milch). Zu den Menus erhielten wir je Salat, Peperoni, Gurkenscheiben und 1 Scheibe Wassermelone. Abgesehen vom trockenen Salat (da keine Sauce), war das Essen sehr gut! Bisher hatten wir hier lediglich die Desserts gegessen, welche wir auch sehr empfehlen können.

Nach dem Mittagessen besuchten wir die verschiedenen Butiken und sahen, dass das Gamla Kosta Museum geöffnet war (war bisher noch nie der Fall, da wir nicht in der Saison unterwegs waren). Wir entschieden das Museum zu besuchen. Fabian musste sich am Eingang fast 2 Köpfe kleiner machen, da die Türe sehr niedrig war. Von der netten Frau im Museum erhielten wir eine kleine Einführung und einen Prospekt. Wir liefen gemütlich durch das zweistöckige Haus und gewannen einen Eindruck über die Glaserei und das frühere Leben in Schweden. Da der Eintritt kostenlos ist, jedoch eine Kollekte aufgestellt ist, zahlten wir dort einen Betrag ein und gingen weiter zum nächsten Geschäft.

Fabian gönnte sich bei einem Glacé-Laden zwei Kugeln Eis (Salted Caramel und Browni). Danach machten wir uns auf den Rückweg. Wir hielten kurz zum Einkaufen und fuhren danach zum Wohnwagen, um die Lebensmittel zu verstauen und die Temperatur zu fühlen – im Wohnwagen herrschten über 30 Grad! Daher blieben wir nur kurz und stellten die Klimaanlage an. Wir wollten noch unser Auto waschen, staubsaugen und bei einer Entsorgungsstelle etwas Ballast loswerden.

Zurück in unserem Zuhause war die Temperatur zum Glück schon auf erträglich gesunken. Wir kochten unser Abendessen und planten unsere weitere Reise. Gespannt warten wir darauf, ob der für heute angekündigte Regen noch eintreffen wird oder nicht.

Samstag 18.06.2022

Der Regen setzte heute ca. um Mitternacht ein. Es goss wie aus Strömen und windete stark. Wir wurden beide durch die prasselnden Tropfen geweckt und hatten lange nicht wieder einschlafen können. Eine Krähe verkündete um etwa 7 Uhr Morgens, dass sie wach sei und nun alle aufzustehen haben.

Nachdem wir einen Kaffee getrunken haben, wurden wir doch noch wach und zogen uns an. Heute mussten wir wieder waschen und verbrachten den Tag daher auf dem Campingplatz. Da wir unter dem Bett ein ziemliches Chaos hatten, räumten wir dieses auf und wischten dabei den Wohnwagen.

Die Hauptsaison nimmt immer wie mehr zu, daher planten wir unsere restlichen Wochen und buchten die gewünschten Campingplätze bis zu unserer Heimkehr. Die Steps trug Fabian anschliessend bereits bei Polarsteps ein.

Am Nachmittag bauten wir das Tarp ab und versorgten die Stühle und den Tisch wieder im Wohnwagen. Die Wäsche wurde wieder zusammengelegt und verstaut, auch sonst räumten wir auf, damit die morgige Abreise bereits vorbereitet werden konnte. Anschliessend gönnten wir uns zum Ersten Mal (!) eine Runde auf dem Minigolf-Platz. Es machte grossen Spass, wir wollen dies baldmöglichst wiederholen.

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