Vom Festland auf das Ei-Land

Sonntag 05.06.2022

Wir starteten gemütlich in den Tag und genossen das schöne, warme Wetter. Bereits am Vormittag war es uns fast etwas zu warm. Daher verschoben wir die geplante Wanderung auf den Nachmittag und nutzten die Zeit um die Blog-Einträge zu verfassen.

Nach einem möglich leichten Mittagessen (Vollkorn-Spaghetti an Tomatensauce und sehr wenig Käse) packte Tanja uns einen Snack für unterwegs ein. Wir liefen gemütlich los, mit dem Ziel den See zu umrunden, an welchem der Campingplatz liegt. Die Strecke war schön, auch wenn es sehr schwül war. Wir hatten den Weg vorher auf der Karte studiert und gingen von einer flachen Route aus. Dies stimmte nicht ganz, da sich der Weg immer wieder auf kleine oder grössere Felsformationen schlängelte. Auch wenn wir nun bereits merken, dass wir fitter sind, war es eine schöne, aber auch sehr anstrengende Wanderung.

Nach knapp 2 Stunden kamen wir wieder beim Campingplatz an. Zum Glück hatten wir vorausgeplant, weshalb wir rasch unsere „selbstgemachten“ Joghurtglacen geniessen konnten.

Nachdem wir geduscht hatten, begann es immer stärker zu winden. Fabian bezweifelte, dass unser Tarp, bzw. die Heringe dem Druck standhalten werden. Aus diesem Grund bauten wir das Tarp ab. Der Wind flaute in der Nacht nicht ab, daher hatte Fabians Bauchgefühl recht gehabt. Wir waren froh, dass wir auf seine Intuition gehört haben.

Montag 06.06.2022

Nationalfeiertag – daher hissten wir morgens um 8 Uhr die gekaufte Schweden-Flagge. Diese hängten wir zwischen unseren Vorhängen im Wohnwagen über unser Bett.

Nachdem wir das Abwasser-Taxi und Toilette geleert hatten, fuhren wir in ein nahe gelegenes „kleineres“ Einkaufszentrum. Der Einkauf war rasch erledigt und zurück beim Wohnwagen assen wir unser Mittagessen.

Endlich war es 12 Uhr – wir hatten die zu waschende Wäsche bereits vorbereitet. Entgegen unseren Befürchtungen, war die Waschküche leer, weshalb wir gleich loswaschen konnten :). Bis die erste Maschine fertig war, putzten wir unseren Wohnwagen. Leider war dieser schon wieder ziemlich staubig und wir hatten viel Schmutz reingebracht. Die Putzarbeiten erledigten wir Hand in Hand und sprachen uns kurz (und friedlich) ab, wie wir weitermachen wollten.

Unseren Frieden schätzten wir immer mehr, als unsere neuen Nachbarn „einzogen“. Der Mann konnte seiner Frau nichts recht machen, und parkierte gemäss ihrer Meinung immer wieder falsch. Schlussendlich riss der Frau der Geduldsfaden: Sie scheuchte ihren Mann aus dem Auto und manövrierte nun selber. Der Wohnwagen stand am Schluss genau gleich, wie beim ersten Versuch… Beide waren sichtbar gereizt, weshalb wir froh waren, dass wir uns auf unsere Aufgaben konzentrieren konnten. Wir wollten nicht den nächsten Auslöser für einen heftigen Streit sein.

Die saubere, nasse Wäsche hängten wir auf unserem kleinen Wäscheständer auf. Da der Wind diesen umstossen konnte, versuchten wir den Ständer mit einem Seil zu fixieren, was leider nichts half. So sass Fabian bequem auf seinem Stuhl und hatte die Füsse unten auf die Beine des Ständers gelegt. Auch wenn der Wind noch so stark blies, fiel die Wäsche nicht nochmals um :). In der Zwischenzeit backte Tanja den vorbereiteten Brotteig im Omnia. Da die Wäsche zwar langsam aber stetig trocknete, konnte diese fortlaufend zusammengelegt werden.

Damit wir am nächsten Morgen pünktlich losfahren können, versorgten wir unseren Tisch und die Stühle bereits heute. Wir hatten bereits herausgefunden, wie dies am besten gemacht werden konnte: Fabian stand aussen und schob die Gegenstände durch die Aussenklappe in den Wohnwagen (unter unser Bett). Tanja war drinnen, klappte das Bett hoch und zog die Sachen an den korrekten Platz. Da unsere Matratze und die Duvets unterdessen etwas zu schwer für die Luftdruck-Federn sind, sinkt das Bett immer etwas nach unten. Auch wenn diese Tatsache für uns beide klar ist und wir uns daher immer gegen den Lattenrost stemmen, war Tanja einen kleinen Moment lang unaufmerksam. Dieser reichte aus, damit sich das Bett schloss und Tanja eingeklemmt wurde. Es war nicht weiter tragisch, da Tanja sich sofort wieder aufrichtete und so das Bett von sich schieben konnte. Dennoch möchte sie dieses Gefühl nicht wieder erleben und war froh, als sie wieder auf den eigenen Beinen stehen konnte.

Den restlichen Abend räumten wir auf und spielten ein Trails of Tucana.

Dienstag 07.06.2022

Wir standen früh auf und tranken einen Kaffee. Danach begann Fabian mit dem Abwasch. Tanja übernahm das Abtrocknen und spürte ein leichtes ziehen im Rücken. Sie fragte sich, wo genau sie sich nun schon wieder falsch bewegt habe und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Rasch merkte sie, dass die Schmerzen immer stärker wurden. Sie konnte kaum gehen, ohne in Tränen auszubrechen. So bemerkte Fabian rasch, dass sie Probleme hatte und übernahm die schwereren Arbeiten.

Tanja lief (vielmehr hinkte!) zum Abschluss erneut um den Wohnwagen und packten den letzten Bremskeil ein. Anschliessend zwang sie sich ins Auto und war dankbar, als wir losfahren konnten. Auf der Autobahn fragte Fabian ob nun wieder beide Bremskeile im Auto seien. Als wir bemerkten, dass wir vermutlich einen vergessen haben, wendeten wir und fuhren die fünf Minuten zurück.

Da wir beim Campingplatz nicht wenden konnten, entschied Fabian, dass er die Strecke rasch zu Fuss gehen würde. Tatsächlich fand Fabian im hohen Grass noch den 2. Keil. Tanja blieb beim Auto und holte sich (langsam wie eine Schildkröte) die dringend benötigten Schmerztabletten aus dem Wohnwagen. Mit ca. 30 Minuten Verzögerung fuhren wir los und waren bald beim Fähranleger. Wir hatten die letzte Fähre gerade verpasst, jedoch fahren diese 2x pro Stunde. Rasch kam die nächste Fähre an, welche wir nehmen konnten. In den Streben der Fähre hatten Schwalben ihre Nester gebaut und flogen sehr schnell und knapp über die Fähre und das Wasser. Die Überfahrt (350m) dauerte nur wenige Minuten.

Nach einer knapp 4 Stündigen Fahrt erreichten wir Vimmerby. Fabian übernahm die Arbeiten nach dem Eintreffen, so dass sich Tanja rasch hinlegen konnte – einen Eisbeutel auf dem Rücken. Wir gingen davon aus, dass sich Tanja als sie unter dem Bett eingeklemmt wurde, vermutlich eine Rippe leicht gequetscht hatte. Es gab keinen blauen Fleck auf dem Rücken oder Bauch, was unsere Theorie bestätigte.

Nachdem die Kühle geholfen hatte, fuhren wir einkaufen. Im kleinen ICA wimmelte es nur so vor lauter Leuten. Wir waren einen solchen Andrang definitv nicht mehr gewohnt und merkten, dass es sich vorallem um Deutsche handelte.

Zurück beim Wohnwagen merkten wir, dass wir direkte Sicht auf das Eingangstor hatten. Rasch stellte sich heraus, dass es fast alle Mitcamper nicht schafften auf anhieb korrekt einzuchecken. Wir amüsierten uns und fragten uns, was genau so schwierig war, da wir es beim ersten Anlauf geschafft hatten. Man erhält eine SMS mit einem Link für den Check-In danach bekommt man den Code für die Schranke. An der Schranke selbst ist in Schwedisch und Englisch geschrieben, dass der Code mit # bestätigt werden muss.

Mittwoch 08.06.2022

Wir frühstückten heute etwas ausgiebiger und genehmigten uns Spiegeleier. Die Astrid Lindgren Värld öffnet jeden Tag um 10 Uhr. Da wir direkt vom Campingplatz aus zum Haupteingang gelangen (150m), liefen wir gemütlich los und wurden sogar früher in den Park gelassen. Als erstes wollten wir den Einzug von Pippi in die Villa Kunterbunt sehen. Die Shows waren super, dank unseren Schwedisch-Lektionen verstanden wir mehr, als vorher angenommen. Da die Akteure sehr gut mit der Mimik arbeiteten, konnten wir die restliche Handlung gut nachvollziehen.

Leider finden einige der Shows zeitgleich mit anderen statt. Daher hatten wir vorher besprochen, welche wir sehen möchten und auf welche wir schweren Herzens verzichteten. Wir sahen uns an:
– Pippi Einzug in die Villa Kunterbunt
– Die Geburt von Ronja Räubertochter
– Emil (bei uns als Michel bekannt) verschüttet das Blutwurstwasser auf seinem Vater
– Emil und die Suppenschüssel
– Ronja Räubertochter trifft wilde Tiere
– Pippi trifft ihren Vater

Unser Mittagessen holten wir uns in einem der vielen Restaurants. Die Übersetzung auf Deutsch empfanden wir als nicht ganz richtig, schwedisch machte unser Essen jedoch mehr Sinn :). Wir entschieden uns beide für Kartoffeltaler mit Preiselbeeren und Speck (auf Deutsch stand: Speck-Rösti mit Preiselbeeren). Als Nachtisch holte Fabian bei einem Bäcker frische Zimtschnecken. Es waren die Besten, welche wir bisher gegessen haben!

Der Tag verging rasch und die dauernden Übersetzungsversuche, strengten uns immer wie mehr an. Daher verliessen wir den Park kurz nach 17 Uhr, nachdem wir uns noch ein Hot Dog und ein Eis gegönnt haben.

Wir besuchten die Astrid Lindgren Värld bisher nur wenn keine Saison war und hatten es als sehr weitläufig in Erinnerung. Daher dachten wir, dass wir durch die knappen Spielzeiten vermutlich die Anfänge der neuen Shows verpassen werden. Da hatten wir uns geirrt, die Zeit reicht wirklich aus, um von einer Welt zur nächsten zu gelangen und sich dort gemütlich einen Platz zu suchen.

Donnerstag 09.06.2022

Da wir den Campingplatz erst um 10 Uhr verlassen mussten und bei unserem Nächsten nicht vor 12 Uhr einchecken konnten, schliefen wir etwas länger und begannen dann gemütlich die Abreise vorzubereiten. Fabian schonte Tanja weiterhin, da einige Bewegungen immer noch schmerzten (jedoch ging es bereits deutlich besser als am Dienstag).

Wir kamen gut voran und machten daher unter der Ölandbron eine Pause. Hier konnten wir an einem Tisch und Bank unser Mittagessen geniessen und sahen auf das schöne Meer. Die Sonne schien und es war warm.

Nachdem wir über die schöne Brücke gefahren sind, kamen wir in den Genuss vom Landleben, indem wir uns in eine laaange Reihe von Fahrzeugen einreihten – und gemütlich einem Traktor folgten. Dadurch konnte auch Fabian die Landschaft und die Wohnhäuser etwas mehr bewundern.

Als wir den Campingplatz erreichten, konnte Fabian einen Zeitslot für die Waschmaschine buchen. Wir hatten ca. 1 Stunde Zeit, bevor dieser startete. Rasch richteten wir uns ein und sortierten die Wäsche. Anschliessend stellten wir unser Tarp auf und benutzten zum ersten Mal die Peggy-Heringe. Diese werden mit dem Akku-Schrauber in den Boden gedreht und halten daher besser.

Unser kurzer Spaziergang an den Strand war sehr schön. Anschliessend grillten wir unser Abendessen und genossen den kühleren Abend unter dem Tarp, bevor wir in den Wohnwagen wechselten.

Freitag 10.06.2022

Gemäss dem Wetterbericht sollte es heute sehr, sehr warm werden. Da wir bereits länger geschlafen hatten, konnten wir die Vorboten des herrlichen Wetters bereits erahnen – uns war bereits zu warm! Daher beschlossen wir in Kalmar eine Einkaufstour zu machen und gingen von Laden zu Laden. Wir entdeckten viele tolle Sachen und staunten über die (mehrheitlich günstigen) Preise.

Zu Mittag assen wir (wieder:)) in der IKEA und waren glücklich etwas sitzen zu dürfen. Schlussendlich gingen wir im ICA einkaufen und fuhren zurück zum Campingplatz. Unser Platz liegt unter den Bäumen, daher hatten wir bereits etwas Schatten. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, zogen wir die Badeschuhe an und gingen an den Strand.

Tanja konnte es kaum erwarten endlich die Schuhe auszuziehen und Barfuss im Sand zu gehen. Fabian ging voraus und stand bereits im Meer. Wir konnten sehr weit rausgehen, ohne dass es tiefer wurde. Es war toll, wir planschten in den kleineren Wellen und überlegten unsere Badesachen anzuziehen, damit wir noch schwimmen konnten. Da wir jedoch bereits genügend abgekühlt hatten, liefen wir gemütlich zurück und wuschen unsere Füsse und die Badeschuhe beim Campingplatz ab.

Den restlichen Nachmittag, Abend verbrachten wir unter dem Tarp, grillten und genossen unsere schöne Kerze von WoodWick.

Samstag 11.06.2022

Heute starteten wir mal anders in den Tag (normalerweise ist Fabian lange vor Tanja wach): Tanja erwachte kurz nach 5 Uhr und verwarf rasch den Gedanken daran nochmals einschlafen zu können. Daher stand sie leise auf und setzte sich an den Tisch. Sie gönnte Fabian, dass er endlich etwas länger schlafen konnte, auch wenn draussen der Specht wieder sein Revier markierte.

Als Fabian sich aus dem Bett quälte, kochte Tanja den Kaffee und erledigte anschliessend den Abwasch. Wir merkten, dass unsere Taschentücher zur Neige gingen und wir gestern vergessen hatten Neue zu kaufen. Im kleinen ICA auf der Insel wurden wir nicht fündig. Daher fuhren wir erneut nach Kalmar zur Einkaufsmeile. Im Coop Supermarkt gab es lediglich die Eigenmarke – diese hatten wir bereits früher mal getestet und beschlossen daher weiterzusuchen.

Tanja suchte kurz eine Apotheke auf, da ihr Reiseübelkeitsmittel fast leer war und füllte die langsam leer werdende Reiseapotheke wieder auf. Anschliessend zogen wir weiter und wurden rasch wieder in den Sog der Läden gezogen.

Auf dem Rückweg zum Campingplatz bemerkten wir, dass wir keine Taschentücher gefunden hatten. Da wir beide müde waren und langsam genug von den Einkaufsläden hatten, beschlossen wir etwas achtsamer mit den letzten Packungen (ca. 10 Stk) umzugehen, damit wir beim nächsten Lebensmitteleinkauf hoffentlich neue finden würden.

Den restlichen Tag verbringen wir mit schreiben des Blogs und entscheiden, dass wir zum Abendessen vermutlich Spaghetti mit Tomatensauce (+Salat für Tanja) essen werden :).

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: