Sonntag 01.05.2022
Wir nahmen unsere Fahrräder und fuhren zum Obelink (grösster Campingzubehör Laden in ganz Europa). Über die grosse Auswahl an unterschiedlichsten Produkten staunten wir sehr. Das erste in unserem Einkaufswagen war eine schöne, dimmbare Tischlampe, welche über einen USB-Anschluss geladen werden kann. Dieser folgten: ein Wäscheständer welcher an den Rangier-Griffen befestigt werden kann, Abspannseile welche im Dunkeln leuchten, eine kleine zusammenklappbare Pfanne, neue (gemäss Tanja schönere) Lampen für die Stromschienen, Trichter… Wir fühlten uns wie in der IKEA, viel zu schnell waren mehr Sachen in unserem Einkaufswagen als wir ursprünglich haben wollten.

Fabians Highlights sind die Tischlampe, sowie für unsere Truma Heizung ein Bedienpanel, welches leuchten kann und seine neue Business-Velo-Tasche, in welcher zukünftig der Laptop perfekt Platz haben wird.
Tanjas Highlight ist die Velo-Tasche, welche auch als normale Tasche benutzt werden kann. Die Klammern zur Befestigung können abgedeckt werden, weshalb so blaue Stellen vermieden werden können.
Montag 02.05.2022
Wir unternahmen eine kleine Fahrradtour nach Winterswjik und suchten dort einen Bankomaten auf. Leider funktionierten am Vorabend unsere Kreditkarten nicht, weshalb wir auf der Suche nach Bargeld waren. Nachdem wir einen Notgroschen abgehoben hatten, fuhren wir zurück und begannen die Abreise vorzubereiten.

Am späteren Nachmittag kamen wir am Westensee an und waren dankbar, dass wir an unserem Wohnwagen einen Mover montiert haben. Ohne die elektrische Unterstützung hätten wir den uns zugewiesenen Platz nicht beziehen können :). Da wir von direktem Sonnenschein verwöhnt wurden, haben wir uns entschieden unser Sonnensegel aufzustellen. Der Packung lag keine Anleitung bei, weshalb wir improvisierten und auf die Erfahrungen von uns beiden vertrauten.

Am nächsten Morgen zeigte sich, dass wir zukünftig mehr Abspannseile verwenden sollten, da der Wind eine Stange lösen konnte.
Dienstag 03.05.2022
Wir verbrachten den Dienstag auf dem Campingplatz, haben Brot gebacken (und es fast am gleichen Tag wieder aufgegessen 🙂 ) und gewaschen. Die Waschmaschinen waren hochmodern und konnten über eine App auf dem Handy gestartet/gebucht werden. Als Fabian die Waschmaschine kontrollierte, wurde er von einer Frau angesprochen, welche ihn um Hilfe bat. Die Geschichte der Frau hat uns beide sehr berührt. Sie wurde aus ihrer Wohnung geekelt und muss daher in einem Zelt nächtigen. Da sie kein Smartphone hat, ist es für sie nicht möglich Wäsche zu waschen (oder eine neue Wohnung zu finden). Wir boten an ihr zu helfen und haben die Waschmaschine und den Tumbler über die App gebucht und die Kosten der Wäsche übernommen. Der Betrag war für uns nicht hoch, daher boten wir ihr an, dass sie uns nichts zurückbezahlen muss und das Geld lieber für etwas anderes (z.B. Essen…) benutzen soll. Fabian suchte im Verlauf des Tages immer wieder nach Wohnungen, leider erfolglos. Es ist für uns unverständlich, dass ihre Geschichte kein Einzelfall ist! Zur Zeit verlieren leider viele Leute in Deutschland ihre Wohnungen und finden keine neue Bleibe, da es zu wenige Wohnungen gibt. Wir sind dankbar, dass die Frau den Mut gefunden hat, Fabian anzusprechen, damit wir ihr wenigstens ein wenig helfen konnten.
Mittwoch 04.05.2022
Heute ist es soweit: Vor uns liegen 20 Stunden mit der Color-Line Magic Fähre. Unsere Bemühungen nicht zu früh am Fähr-Anleger anzukommen funktionierten nicht wirklich. Kurz vor der Check-In Phase trafen wir ein. Beim Einchecken wurden die Fahrzeuge der Höhe nach einsortiert. Der ganze Eindruck war überaus positiv, auch wenn es zeitlich nicht gepasst hat, dass jemand unser Gas kontrollieren konnte (wir waren über 2 Stunden vor Ort…). Kurz nach 12 Uhr ging es los. Wir waren die Ersten Passagiere, welche auf die Fähre fahren durften (im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass wir ein VIP-Package gebucht hatten, welches dies unter anderem beinhaltet :)). Danach suchten wir direkt unser Zimmer auf, resp. unsere 2-Zimmer Wohnung :). Wir hatten einen wunderschönen Wohn-Ess-Bereich mit Fernseher, Minibar und Nespresso-Maschine (inkl.), daneben ein Schlafzimmer mit Queens-Bett und direkter Sicht auf das Meer ein begehbarer Kleiderschrank (nur für 1 Person auf einmal) darf auch nicht fehlen und ein grosses Bad mit Dusche, WC und doppel Lavabo. Die ganze Einrichtung war luxuriös und edel.



Wir erhielten zur Begrüssung einen Champagner und eine Schale mit Pralinen und diversen Früchten. Nachdem wir unser Mittagessen gegessen haben, gingen wir los und erkundeten das Schiff, und die Decks. Im Inneren der Fähre erinnerte nichts an ein Schiff. Es wirkte wie in einem Nobel-Hotel von Las Vegas, mit der Stimmungsvollen Beleuchtung, den gläsernen Fahrstühlen und den Geschäften.


Leider vergassen wir unsere Badesachen, da der Innen-Pool fast leer war. Um 17 Uhr hatten wir unser Abendessen im Grand Buffet reserviert. Die Kellner waren sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Am Buffet gab es sehr viel Auswahl. Neben den vielen Meeresbewohnern gab es 1-2 Vegetarische/Vegane Gerichte und Salat. Die Schalen an Gemüse waren etwas dürftig, weshalb Tanja sich ausnahmsweise für Rosenkohl entschied. Die Auswahl an Desserts war jedoch wieder überwältigend. Wir haben uns vorher abgesprochen, wer was nehmen wollte, damit wir gegenseitig voneinander probieren konnten. Es war alles sehr lecker, jedoch auch sehr sehr süss und Butter lastig.
Donnerstag 05.05.2022
Der Morgen kam viel zu früh. Wir gingen um kurz nach 7 Uhr in den Observation Club (Deck 15! mit Panorama Aussicht) und wurden bereits erwartet. Die Auswahl am Buffet war etwas kleiner als erwartet, jedoch immer noch ausreichend. Tanja hatte vom vorigen Abendessen immer noch einen vollen Bauch und ass daher nicht so viel. Der Kaffee war perfekt, sehr mild und daher auch schwarz ein Genuss. Die Kellner schenkten regelmässig nach, weshalb wir je ca. 4 Tassen Kaffee intus hatten, als wir das Restaurant verliessen. Zurück in unserer „Kabine“ packten wir unsere Sachen zusammen und genossen die Aussicht auf das Meer (Fabian genoss die Aussicht und Tanja las ein Buch). Kurz vor 10 Uhr durften wir wieder zu unserem Fahrzeug und konnten rasch losfahren. Nach einer kurzen routinemässigen Zoll-Kontrolle fuhren wir los Richtung Norden. Das Wetter war herrlich! Bei einem Rastplatz in der Sonne genossen wir unser Mittagessen und fuhren anschliessend weiter nördlich. Plötzlich waren die Schneebedeckten Berge nicht mehr weit entfernt. Wir staunten über den vielen Schnee und merkten, dass hier oben (etwas über 1000 m ü. M.) auch einige der Seen immer noch zugefroren waren.


Die Strassen waren zum Glück nicht schneebedeckt. Am Nachmittag trafen wir in Eidjord ein und konnten unseren Platz frei wählen. Wir stellten uns abseits der anderen Camper und genossen die schöne Aussicht auf den See.

Freitag 06.05.2022
Wir starteten gemütlich in den Tag. Fabian kochte (wie üblich) den Kaffee, während Tanja die Gläser mit der Vitamin C Bombe (Redoxon) vorbereitete. Danach gingen wir kurz spazieren und genossen die fantastische Aussicht auf den See. Vor der Abfahrt tankten wir noch frisches Wasser und fuhren anschliessend los. Den Camper mit dem Forster Logo sahen wir nicht zum letzten Mal. Nach dem wir eine schöne Brücke (Hardangerbrua oder für uns: Golden Gate Bridge von Norwegen) überquert hatte, setzte sich das schlechte Wetter durch – es regnete. Kurz nach dem Mittag kamen wir an unserem Campingplatz in der Nähe von Bergen an. Es regnete in Strömen. Zum Glück sind unsere Handgriffe zum Lager Aufbau bereits sehr routiniert und jeder weiss, was zu tun ist. Daher dauerte die Einrichtung nicht besonders lange, dennoch wurden wir klatschnass. Der nicht vorhandene, beheizbare Kleiderschrank vermissten wir beide! So hingen die nassen Regenjacken an der normalen Garderobe und am Boden lag/liegt ein Geschirrtuch, um die Wassertropfen aufzusaugen. Nach dem Mittagessen fuhr Fabian los und holte den Adapter, damit die norwegische Gasflasche angeschlossen werden konnte (dieser wurde leider beim Kauf der Gasflasche nicht mitgegeben, da die Tankstelle keine an Lager hatte). In der Zwischenzeit machte Tanja ein Nickerchen und kümmerte sich anschliessend um den Abwasch. Der Regen liess nicht nach. Daher verbrachten wir den Nachmittag gemütlich im Wohnwagen. Während einer Toiletten-Pause traf Tanja andere Camper in den Sanitär-Anlagen – Es handelte sich um die Dame vom Forster Camper. Wir tauschten die nächsten Ziele (soweit bekannt) aus und merkten dabei, dass wir beide von der Schweiz kommen. Die Familie wohnt im Engadin und ist während der nächsten 3 Wochen in Norwegen und Schweden unterwegs. Anhand der Ziele, werden wir uns vermutlich auf dem nächsten Campingplatz wieder begegnen…